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Susanne Lamprecht wird 1958 in Kiel geboren.
Der Vater: Ein gelernter Kartholithograph mit künstlerischen Wurzeln. Die Mutter: Ein Feuerwerk an Emotionen mit einer großen Liebe zur Natur. Susanne Lamprecht ist studierte Pädagogin, Visagistin und freie Künstlerin. Auf einer Reise in die Türkei begegnet sie dem Künstler Ilhamy Atalay, der für sie einen Meilenstein auf dem Weg zur freien Kunst wird. Es folgen 45 Ausstellungen im In- und Ausland. Sie stattet Innenräume aller Art mit ihren Bildern aus und lebt z. Zt. wieder in ihrer Heimatstadt Kiel.


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Ein herrlicher Sommertag, eine strahlende, in zugeknöpft weißer Baumwollbluse, mit einem Männer-Cappy auf dem Kopf gekleidete Frau auf einem einfachen Klappstuhl und daneben ein Blumenmeer in einer Badewanne dekoriert...
Susanne Lamprechts Lieblingscafe, mitten in Kiel, nicht weit entfernt von ihrem ehemaligen Atelier in einem großen altehrwürdigen Gebäude im Kieler Anscharpark. Hier zieht es sie immer wieder hin.
"...inzwischen hat sich viel verändert..."
Ein Lied unplugged gesungen eines irischen Sängers gibt den entscheidenden Impuls: "Darauf habe ich jahrelang gewartet. Es war der Schlüssel zu neuer Inspiration, zum wahren inneren Kern meiner schöpferischen Kraft - zu meiner Seele - vor allem aber wieder zu meiner inneren Stimme. Ich hatte das Gefühl, in mir würde alles wieder richtig zusammengesetzt!"
Susanne Lamprecht erkennt, ihrem Leben eine Pause zu gönnen. Sie kauft sich einen alten Bus und einen Wohnwagen, mietet einen Jahresplatz in der Natur und gibt sich die Möglichkeit, zwischen Freiheit und Sicherheit jederzeit wählen zu können. Wobei ihr die Variante der Freiheit besser gefällt. Doch die Sicherheit braucht sie neuerdings auch.
"Das war nicht immer so! Ich habe lange Zeit wie eine Seiltänzerin gelebt. Allerdings ohne Netz und doppelten Boden. Bist du einmal gestürzt, weißt du, dass du besser auf dich aufpassen musst!"

Susanne Lamprecht wird als letztes Kind von sechs Geschwistern geboren. Sie spürt schnell, dass sie eine innere Stimme führt, kann ihr aber noch nicht wirklich Ausdruck verleihen. Sie verbringt als Stipendiatin sechs Jahre im Internatsgymnasium Schloss Plön, entdeckt dort ihre Liebe zu großen Räumen und dem kulturellen Geist. Das drückt sich später in der Wahl zu großen Ateliers und Bildformaten aus. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
Obwohl ihr Kindheitstraum ist, Schauspielerin, Sängerin oder Tänzerin zu werden, studiert sie auf Lehramt und absolviert zudem ihr Diplom als Pädagogin. Es geht ums Geldverdienen. Ihre Liebe für die Bretter, die die Welt bedeuten, lässt sie nicht los.
Sie absolviert in Hamburg eine Ausbildung zur Visagistin und arbeitet am Laientheater in Glücksburg, als Kindermädchen bei dem Künstler Bruno Bruni, dem Thalia-Schauspieler und Dramatiker Klaus Pohl und der Regisseurin Sandra Weigl.
Zurück in Kiel gründet sie in den 90er Jahren die Künstleragentur nord-classic und reist mit den russischen Pianistinnen Svetlana & Marina Kostik, Corinna May und zahlreichen Schauspielern in die Welt. Doch die Liebe zu ihrer Heimatstadt treibt sie zurück nach Kiel. Sie sucht immer wieder Kontakte zur Kunst, organisiert 2001 ein weltweit angelegtes Konzert für die Hospiz-Initiative. Weitere Konzerte folgen mit Dirk Schäfer, Caspar Frantz und Julius Arp.
"In all den Jahren habe ich nicht nur die Welt der Kunst und Künstler kennengelernt, sondern auch den Wunsch entwickelt, meiner eigenen Kreativität Ausdruck zu verleihen!"
Ab 2000 folgen das erste eigene Atelier, Ausstellungen im Eckernförder Kunst-und Kulturverein und im Wenzel-Hablik- Museum, insgesamt 45 Ausstellungen im In-und Ausland. Es folgen der Tod der Mutter, Verluste im privaten Umfeld und mehrere Wohnungs- und Atelierwechsel. Es muss ein Perspektivenwechsel her. Sicherheit.
2010 mietet sie für ein paar Monate eine 800 m große Halle auf dem Flughafen Holtenau an, und es entsteht ein sakraler Zyklus. Mit dem Blick auf das große Ganze entstehen Formate von 140 x 180 cm auf Leinwand und zeigen einen Engelszyklus in zuerst kräftigen Rottönen, die sich mehr und mehr in ein pastelliges Hellblau verwandeln. Sie darf ahnen, wie sich das Schicksal erfüllt und das Leben in eine Leichtigkeit verwandeln darf.
Mit neuer Kraft geht sie an neue Projekte: Ein Jahr lang teilt sie sich 2014/ 2015 mit 30 Kreativen Räume im Kieler Anscharpark. Eine Herausforderung. Es entstehen Synergien, ein flirrendes Miteinander. Ihre Bilder erhalten eine moderne Leichtigkeit. Man kann die Frische förmlich atmen.
"Meine Vergangenheit liegt hinter mir, mein Schicksal hat sich erfüllt. Einen großen Teil meiner Verletzbarkeit kann ich nicht mehr verstecken. Das ist auch gut so. Aber die Welt hat mich wieder!" spricht sie und schaut gedankenverloren ins prächtige Farbenspiel des Blumenmeers...


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